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Die Flut-Sonderseiten des Sächsischen Museumsbundes
Ein Service des Schloßbergmuseums Chemnitz

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Pressemitteilungen des Sächsischen Museumsbundes
Pressemitteilung 3:
Wiedereröffnung nach der Flut
(19.September 2002)
Sächsischer Museumsbund  - Koordinator Fluthilfe - 
Dr. Thomas Schuler, Schloßbergmuseum, Schloßberg 12, 09113 Chemnitz 


Drei der am schwersten geschädigten nichtstaatlichen Museen Sachsens öffnen am Samstag, den 21. September wieder für das Publikum: 

Kreismuseum Grimma, Kloster Buch (bei Leisnig) und Stadtmuseum Meißen.

Hochachtung vor den KollegInnen, die fünf bis sechs Wochen nach der Katastrophe wieder einen provisorischen Betrieb in den zwar etwas trockneren aber natürlich noch nicht renovierten Räumen wagen! 

1) Kreismuseum Grimma 
Eröffnung der Ausstellung "Bilderflut - Flutbilder" um 17 Uhr (mit Dank an die Helfer) 

2) ehemalige Franziskanerklosterkirche St. Peter und Paul in Meißen 
Eröffnung der Fotoausstellung "Wasserzeichen 2002" des Stadtmuseums um 14 Uhr 

3) Der Förderverein Kloster Buch hat - trotz der enormen Verwüstung des Geländes - den 
traditionellen "Bauernmarkt im Kloster" nicht abgesagt, dieses Erntedankfest (9 - 17 Uhr) wird nun verknüpft mit dem Fluthelferdank. 

Die drei Museen sind über die Autobahn Leipzig - Dresden (A 4) gut zu erreichen, sie liegen 30 bis 80 km voneinander entfernt. Die drei Termine sind also leicht miteinander kombinierbar. 

Bitte unterstützen Sie die Museen durch Ihren Besuch! 

Pressemitteilung 2:
Flutschäden und Fluthilfen in Sächsischen Museen
(26.August 2002)
 Sächsischer Museumsbund e. V. - "Partner nach der Flut"
c/o Dr. Thomas Schuler, Schloßbergmuseum Chemnitz


Das Gebirgshochwasser

Das durch den Rekord-Regen im mittleren und östlichen Erzgebirge ab Montag, 12. August verursachte reißende Hochwasser traf die Museen überraschend. 

Im Einzugsbereich der Mulde wurden 15 Museen geschädigt

  • In Grimma war die Situation dramatisch: sowohl das Kreismuseum wie auch die Außenstelle Kloster Nimbschen wurden von der Mulde überflutet. 
  • Auch das Kloster Buch (bei Leisnig) wurde hart getroffen.
  • Im Objektbestand am meisten geschädigt ist das Fahrzeugmuseum im Wasserschloß Klaffenbach.
  • Viele technische Denkmäler im Erzgebirge sind hochwassergefährdet, weil sie von Wasserrädern angetrieben werden und direkt an Bächen und Flüssen liegen. Am stärksten hat es die Ölmühle Pockau getroffen - und das zum zweiten mal innerhalb von wenigen Jahren! Die Silberwäsche Antonsthal und die Papiermühle Niederzwönitz haben erhebliche Schäden an der Wasserführung erlitten.
Von den Seitenflüssen der Elbe wurden 5 Museen (und einige Bereiche der Staatlichen Kunstsammlungen) überschwemmt 
  • Die schwersten Schäden sind im Deutschen Hygiene-Museum zu verzeichnen, dessen Untergeschoß voll unter Wasser stand.
  • Im Objektbestand am meisten geschädigt wurde ein Außendepot des Verkehrsmuseum Dresden.
In vielen von der Flut verwüsteten Orten (z.B. Aue, Bad Düben, Döbeln, Dohna, Freital, Glashütte, Waldheim, Weesenstein, Wurzen) sind die Museen dank ihrer Lage vom Hochwasser nicht erreicht worden. 
 
 

Das Elbhochwasser 

Von dem (ab Donnerstag, 15. August) aus Tschechien kommenden Rekordhochwasser sind außer den Staatlichen Kunstsammlungen noch 5 weitere Museen betroffen. 

  • Von den nichtstaatlichen Museen am stärksten geschädigt wurden das Heimatmuseum Bad Schandau und die Stadtmuseen in Pirna und Meißen.
  • Zwei Häuser fielen sogar beiden Katastrophen zum Opfer: das Stadtmuseum in Pirna und das Kraszewski-Museum in Dresden.


Erste Bilanz

Insgesamt wurden 23 Museen in Sachsen und mehr als die Hälfte der Häuser der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden ein Opfer der Fluten, d.h. also etwa 10% der sächsischen Museen. 

Die erste Bilanz fällt außerordentlich zwiespältig aus: 

Museumsobjekte gerettet - Gebäude und Haustechnik ruiniert

Obwohl das Gebirgshochwasser so überraschend kam und obwohl beide Fluten alle bisherigen Erfahrungen gesprengt haben, ist es den Museen gelungen, fast alle Objekte in hochgelegene Räume zu transportieren und damit zu retten. Lediglich drei kleinere Außenmagazine konnten nicht mehr beräumt werden; dort wurden etwa 100 (nicht hochrangige) Objekte vom Wasser zerstört. Daß die Museen so kompetent und aufopferungsvoll gehandelt haben, war eine ebenso großartige und dankenswerte Leistung wie der hervorragende Einsatz der vielen freiwilligen Helfer - von den Mitarbeitern des Minsteriums bis zu Passanten, die zupackten. Allerdings ist natürlich bei den geretteten Objekten mit erheblichem Restaurierungsbedarf wegen Transportschäden und ungünstigen Lagerbedingungen zu rechnen. 

Das riesige und für die Museumsträgern nicht zu bewältigende finanzielle Problem liegt jedoch bei den Gebäudeschäden und bei den gravierenden Zerstörungen der in Untergeschossen liegenden Haustechnik (Heizungsanlage, Klimatechnik, Elektrozentrale, Alarmanlagen u.a.). Insbesondere bei den Magazinen im Elbtal sind enorme Folgekosten zu erwarten: zunächst für das Anmieten von Auslagerungsfläche, sodann für die Säuberung und für die Renovierung der bisherigen Magazine und auf mittlere Sicht für die Verbesserung von Hochwasserschutz und Evakuierungsmöglichkeiten bei den bisherigen Räumen und für den Bau und die Einrichtung neuer, günstiger gelegener Magazine. 
 

Hilfe nach der Flut

Der Sächsische Museumsbund hilft den geschädigten Museen auf drei Ebenen: 

1) Initiative "Partner nach der Flut"

Der Sächsische Museumsbund hat am Freitag, den 16. 8., die Initiative "Partner nach der Flut" gestartet, um den geschädigten Museen zu helfen. Jedes Museum, das die Probleme nicht aus eigener Kraft lösen konnte, erhielt ein bis drei sächsische Museen als Partner, die es dann direkt unterstützen. Dabei ist es dem Sächsischen Museumsbund sehr wichtig, dass auch die kleineren Museen, die meist über keine eigenen Restauratoren verfügen, besonders intensiv betreut werden. 

Da Dresden und das Museum unseres Vorsitzenden, Herrn Reichert vom Stadtmuseum Dresden, voll betroffen waren, haben drei Chemnitzer Museen die Sache in die Hand genommen. Koordinator ist das Vorstandsmitglied Dr. Schuler (Schloßbergmuseum Chemnitz). 

Ziel dieser Partnerschaft war es, zunächst durch Sofortmaßnahmen zu helfen, denn Wasserschäden im Museum haben gravierende Folgen, da die historischen Objekte und Kunstwerke selten zu ersetzen sind. Entscheidend ist daher eine kompetente und rasche Erstsicherung. 

  • Bei der Bergung muss man umsichtig vorgehen, damit keine weiteren Schäden entstehen. Es ist also wichtig, dass nach einer Katastrophe geschultes Museumspersonal die Kollegen vor Ort und die zahlreichen freiwilligen Hilfskräfte von Anfang an unterstützt.
  • Man muss alle Kraft in die Schadensminimierung und in die Sofortbehandlung durch Restauratoren setzen.
  • Wenn Museumsgebäude und Objekte naß geworden sind, spielt auch der Faktor Zeit eine große Rolle: die Aufräum- und Sicherungsarbeiten sollten so schnell wie möglich abgeschlossen werden. Und: je wärmer es ist, desto schneller schimmelt es.
  • Manchmal kann auch geholfen werden, indem Museen eine gesicherte Magazinfläche zur Auslagerung bereitstellen.

  •  
Da 90% der sächsischen Museen nicht von der Flut betroffen waren und unser Konzept großen Anklang fand, konnten wir die Probleme bei der Ersthilfe rasch lösen. Diese erste Phase ist weitgehend abgeschlossen, derzeit liegen keine neuen Wünsche nach Ersthilfe mehr vor. 

Aber auch in den kommenden Monaten wird diese kostenlose kollegiale Hilfe sehr nützlich sein. 

  • Die zeitaufwändige Sichtung und Restaurierung der leicht geschädigte Objekte kann auf viele Schultern verteilt werden.
  • Wenn wirklich Objekte zerstört wurden, dann kann man versuchen, mit vergleichbaren Objekten oder Dubletten beim Ergänzen der Bestände zu helfen.
  • Einige Museen wollen auch kleine Ausstellungen mit Objekten aus besonders geschädigten Museen zeigen und ihr Publikum zu Spenden aufrufen. 
  • Angeboten wurde auch die Unterstützung oder komplette Vorbereitung bei der Erarbeitung der nächsten Sonderausstellungen.


2) Information und Vermittlung von Hilfsangeboten
 

Viele freischaffende Museologen, Restauratoren und Studenten der Kunstgeschichte haben ihre Hilfsbereitschaft erklärt. Auch von Museen aus westlichen Bundesländern sind in den ebenfalls konkrete Hilfsangebote beim Sächsischen Museumbund, bei der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen und beim Ministerium für Wissenschaft und Kunst eingegangen. 

Um hier Angebot und Nachfrage zusammenzuführen, laufen die Informationen zentral bei unserem Koordinator zusammen. Vor allem aber bietet unsere umfassende und tagesaktuelle Flut-Website genaue Informationen für alle, die mit Sachleistungen oder Spenden helfen wollen. 

Auf der Flut-Website kann man auch die aktuellen Informationen über die Weiterführung des Museumsbetriebs bzw. den Termin der Wiedereröffnung abfragen. Denn die Solidarität besteht auch darin, nicht - wie derzeit im Tourismus üblich - geplante Reisen nach Sachsen zu stornieren, sondern den Wiederaufbau-Elan der Museen mit einer Besichtigungsreise zu honorieren; ein Drittel der geschädigten Museen hat nämlich schon wieder geöffnet! 
 

3) Koordination der Spendenaktionen

ICOM-Deutschland (der internationale Museumsverband), der Deutsche Museumsbund und die regionalen Museumsorganisationen haben sich darauf verständigt, keine eigenen Spendenaktionen für die Museen in Deutschland oder in einzelnen Bundesländern zu starten, sondern die vom Deutschen Kulturrat koordinierten zentralen Spendenaufrufe für die durch die Flutkatastrophe beschädigten und gefährdeten Kulturgüter und Kultureinrichtungen zu unterstützen. 

Unabhängig davon haben natürlich jedes Museum und meist auch die entsprechenden Träger und Fördervereine Spendenkonten eingerichtet. Hier ist keine Koordination sinnvoll, sondern Transparenz; deshalb hat der Sächsische Museumsbund auf seiner Flut-Website eine Übersicht über alle Konten ins Netz gestellt. 

Der Sächsische Museumsbund hilft den nichtstaatlichen Museen außerdem bei der Meldung der Schäden und bei der Beantragung von Ersthilfen und Fördermitteln aus den bundesdeutschen Töpfen. 
 

Anhang

Koordinator:

Dr. Thomas Schuler 
c/o Schloßbergmuseum Chemnitz 
Schloßberg 12, 09113 Chemnitz 
Tel./Fax: 0371-488-4500 /-4599 
E-Mail: schlossbergmuseum @t-online.de 

Flut-Website des Sächsischen Museumsbundes: http://www.schlossbergmuseum.de/smb/flut.html 

Die beiden zentralen Spendenkonten sind 

Kulturstiftung des Bundes: 
Kto. Nr. 7676000, Stichwort "Flut 2002" 
Deutsche Bank Halle (BLZ 860 700 00) 

Kulturstiftung der Länder: 
Kto. 730800000, Stichwort "Flut 2002" 
Commerzbank Berlin (BLZ 100 400 00)

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Pressemitteilung 1:
Museen helfen Museen
19. August 2002
Sächsischer Museumsbund e.V. 
Initiative "Partner nach der Flut" 
c/o Schloßbergmuseum 
Schloßberg 12 
09113 Chemnitz 


Nach all den Berichten über die Flutkatastrophe ist Ihnen vielleicht eine positive Meldung willkommen: 

Museen helfen Museen

Im Sächsischen Museumsbund hat sich eine Initiative gebildet, um nach der Flut den geschädigten Museen zu helfen. Da Dresden und das Museum unseres Vorsitzenden, Herrn Reichert vom Stadtmuseum Dresden, voll betroffen sind, haben Chemnitzer Museen die Sache in die Hand genommen. Koordinator ist das Vorstandsmitglied Dr. Schuler (Schloßbergmuseum). 
 

Eine erste Zwischenbilanz 

Außerhalb von Dresden dürften 15 - 20 Museen betroffen sein. Im Elbtal ist es noch zu früh für eine Bilanz, sicher ist jedoch, dass die großen Museen in Dresden und die Stadtmuseen in Pirna und Meißen alle Objekte in hochgelegene Räume verbracht haben, sodass dort vermutlich keine Totalverluste auftreten werden. In den anderen Regionen jedoch ist die Situation besser als zu erwarten: In den stark betroffenen Orten (Aue, Bad Düben, Döbeln, Dohna, Eilenburg, Freital, Glashütte, Waldheim, Weesenstein) sind die Museen dank ihrer Lage vom Hochwasser nicht erreicht worden. In Grimma allerdings ist die Situation schlimm. Sowohl das Kreismuseum wie auch die Außenstelle Kloster Nimbschen standen völlig unter Wasser. Im Kreismuseum hat die Museumsleiterin mit mutigem und selbstlosem Einsatz das Schlimmste verhindert: Frau Pesenecker hat Montagnacht ab 23 Uhr die Dauerausstellung im Erdgeschoss alleine beräumt, im Wasser watend und mit dem Licht einer Taschenlampe. Als alles in die oberen Stockwerke verbracht war, stand das Wasser so hoch, dass sie das Museum nicht mehr verlassen konnte - und ihr Auto war längst weggespült. Das Archiv und die 10.000 Bände umfassenden Bücherbestände standen allerdings völlig unter Wasser. 

In Chemnitz und Umgebung hat es das Fahrzeugmuseum im Wasserschloß Klaffenbach (bis 1,10 m Wasserstand) und die historische Weberei Braunsdorf am schlimmsten getroffen. 
 

Was können Museen helfen?

Wasserschäden im Museum sind gravierender als im Privathaushalt: Die historischen Objekte und Kunstwerke sind selten zu ersetzen, man muss daher alle Kraft in die Schadensminimierung und in die Sofortbehandlung durch Restauratoren setzen. Auch bei der Bergung muss man umsichtig vorgehen, damit keine weiteren Schäden entstehen. Es ist also wichtig, dass geschultes Museumspersonal die Kollegen vor Ort von Anfang an unterstützt und die Aufräum- und Sicherungsarbeiten so schnell wie möglich abgeschlossen werden. Manchmal kann auch geholfen werden, indem eine gesicherte Magazinfläche zur Auslagerung bereitgestellt wird. 

Wenn wirklich Objekte zerstört wurden (wie ein Teil der Bibliothek in Grimma) dann kann man manchmal mit vergleichbaren Objekten oder Zweitexemplaren die Bestände wieder ergänzen. Einige Museen wollen auch kleine Ausstellungen zu besonders geschädigten Museen zeigen und ihr Publikum zu Spenden aufrufen. 
 

Wie organisieren die Museen die kollegiale Hilfe?

Im Sächsischen Museumsbund entstand die Initiative "Partner nach der Flut". Sie sorgt dafür, dass jedes geschädigte Museum, das Hilfe benötigt, ein oder mehrere Museen als Partner erhält, die es dann direkt unterstützen. 

Partner für das Kreismuseum Grimma sind z. B. das Schloßbergmuseum Chemnitz, das Kulturgeschichtliche Museum Wurzen und das Gellert-Museum in Hainichen. Die Soforthilfe der letzten Tage ist dort nun weitgehend abgeschlossen. 

Andere Beispiele: Das Industriemuseum Chemnitz hat seine Hilfe dem Fahrzeugmuseum Klaffenbach angeboten, das Grassimuseum Leipzig dem Kunstgewerbemuseum in Pillnitz. Viele andere größere Museen im westlichen Sachsen haben ihre Hilfsbereitschaft erklärt, sodass nach dem Rückgang der Elbe sofort angepackt werden kann. Dabei ist es dem Sächsischen Museumsbund sehr wichtig, dass auch die kleineren Museen, die meist über keine eigenen Restauratoren verfügen, besonders intensiv unterstützt werden. 

Übrigens: auch von Museen aus westlichen Bundesländern sind in den letzten Tagen bei der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen konkrete Hilfsangebote eingegangen. 

Die aktuellen Informationen zur Situation der Museen in Sachsen finden Sie auf der Website des Sächsischen Museumsbundes:"www.schlossbergmuseum.de/smb". Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Schuler zur Verfügung: Tel 0371-4884500 oder 0163- 7248537. 
 

Mit freundlichen Grüßen 

Dr. Schuler 

Vorstandsmitglied 
Sächsischer Museumsbund

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Presseecho
Von den Rundfunkberichten hat MDR-Kultur im Magazin "Figaro" am ausführlichsten über unsere Aktionen berichtet: 
Interview mit Dr. Schuler, gesendet am 23. August um 8.45 Uhr.
Pr 7: Dresdner Neueste Nachrichten 
(22.09.2002)
Normalität kehrt zurück - Museen und Theater öffnen wieder

Dresden/Chemnitz. Semperoper und Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden sind nach Beseitigung eines Teils der Hochwasserschäden vom 9. November an wieder für das Publikum zugänglich. "Wir brauchen schnellstens Normalität", bestätigte Kunstminister Matthias Rößler gestern den Termin: "ohne Oper und Sempergalerie ist die Stadt tot." Das Staatsschauspiel weiht bereits am 28. September mit der Premiere von Tennessee Williams Stück "Endstation Sehnsucht" und einer Party sein Schauspielhaus wieder ein.

"Es wird kritisch, aber wir machen einfach auf", sagte der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen, Martin Roth.Dann sei es auch nicht tragisch, wenn noch ein paar Bilder an den Wänden lehnten. Die vor dem Wasser aus den Depots geretteten rund 5000 Gemälde Alter und Neuer Meister sollen ins ehemalige Buchmagazin der alten Landesbibliothek gebracht werden. Auch die Sächsische Staatsoper habe sich fürs Spielen im Provisorium entschieden. "Zwei Schichten arbeiten, eine wird gespielt", erklärte Rößler das Prinzip.

"Perfekt wird die Oper erst wieder im April 2003 sein, aber so lange kann man im Interesse der Stadt nicht warten." Immerhin verliere das Theater mit jeder Woche, die es leer steht, 300.000 bis 500.000 Euro Einnahmen. "Die Oper wird auf die Theaterferien im nächsten Sommer verzichten, um das Verlorene - künstlerisch und finanziell - wieder rauszuholen", sagte der Minister. Drei Monate nach der Flut können Kulturfreunde am 9. November zunächst eine Matinee in der Sempergalerie im Zwinger, danach im Schauspielhaus die Veranstaltung "Meilensteine der Demokratie" mit Musik und Texten zum Thema von der Antike bis zur Gegenwart und am Abend eine Aufführung in der Semperoper besuchen.

Trotz ausbleibender Soforthilfe öffnen am Samstag drei der am schwersten bei der Flutkatastrophe geschädigten nichtstaatlichen Museen in Sachsen wieder ihre Türen. Die Mitarbeiter wagten den provisorischen Betrieb in zwar etwas trockeneren, aber noch nicht renovierten Räumen, sagte Thomas Schuler vom Sächsischen Museumsbund am Donnerstag der dpa. Das Kreismuseum Grimma, das Stadtmuseum Meißen und das Kloster Buch hätten die Vorbereitungen zur Wiedereröffnung der Häuser vorfinanziert.

"Drei Wochen nach der Ankündigung der Soforthilfen des Bundes ist von den 3 Millionen Euro für betroffene Kultureinrichtungen noch immer kein Cent verteilt", kritisierte Schuler. "Es ist mehr als ärgerlich, dass die dringend benötigten Gelder liegenbleiben." Nach seinen Angaben habe das Finanz- das Geld nicht ans Kunstministerium weiter gereicht, so Schuler. Aus dem Kunstministerium hieß es, dass die Bewilligungsbescheide vor einer knappen Woche herausgegangen seien. "Nächste Woche soll das Geld da sein", sagte Schuler.

Bis dahin würden sich die Museen mit den Spenden behelfen, die von Förderern, Stiftungen und Privatpersonen kommen. Die Bundes- Soforthilfe würde nach Angaben von Schuler für die drei Museen in Grimma, Meißen und Kloster Buch je 10 Prozent ihres Gesamtschadens ersetzen. So meldeten das Kloster Buch und das Kreismuseum Grimma je Schäden in Höhe von rund 600.000 Euro, das Stadtmuseum Meißen in der ehemaligen  Franziskanerklosterkirche bezifferte die Schäden mit rund 500.000 Euro.

Pr 6: DIE WELT
(29. 8., Seite 28)
Die Gläserne auf der Toilette

Nach der Flut bleiben Probleme und Geschichten. Die einen werden gelöst, die anderen werden immer wieder erzählt und dann vergessen. Gegen das Vergessen und zur Lösung der Probleme betreibt der sächsische Museumsbund eine Hilfsseite im Intenet, www.schlossbergmuseum.de/smb, auf der neben Spendenkonten und Museumsadressen auch Erlebnisberichte abrufbar sind. Etwa aus dem Stadtmuseum Pirna und dem Kreismuseum Grimma. Auch wenn man es angesichts der Schäden in zehn Prozent aller 23 sächsischen Museen nicht gern sagt: Mit Gewinn, ja einem gewissen literarischen Genuss wird man den Bericht aus dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden lesen. Ein dringend zu empfehlender Text angesichts vieler allzu blumiger Katastrophenschilderungen und Scheinmeldungen, der die Dramatik der Situation in kurzen Sätzen, stakkatohafter Aneinanderreihung von Fakten, atemlos, faktenreich und weitgehend adjektivlos beschreibt. Ein Dokument der Katastrophe und ein Bericht, der sich in die Tradition von literarischen Katastrophenschilderungen einfügen ließe.

Er beginnt am 12. August: "Der neue Transformatorenraum läuft zu. Zwei Anrufe beim Energieversorger bleiben ohne Ergebnis. Gegen 18.15 Uhr Zusammenbruch der Stromversorgung wegen der Zerstörung der neuen Trafostation durch Wassereinbruch. Telefonausfall. Totalausfall der Energieversorgung, Aufzug blockiert. Die Evakuierung des Sammlungsdepots läuft in Dunkelheit und bei steigendem Wasserstand weiter. Beleuchtung notdürftig durch Taschenlampen. Teilweise wiegen die Gipsformen bis zu 150 kg. (...) Nach Mitternacht (vorläufige) Sicherung fast aller Bestände im Marta-Fraenkel-Saal, darunter auch die Gläserne Frau von 1936." Diese wurde, so ist es einer Agenturmeldung zu entnehmen, auf einer Toilette mit dem Gesicht zur Wand zwischengelagert.

Der ungenannte Schreiber dies Berichts hatte keine Zeit für hübsche Geschichten, keine Zeit für Gefühle, nur Zeit zu handeln. Sein (oder ihr) Bericht endet am 20. August mit den Sätzen: "Das Deutsche Hygiene-Museum ist wieder für den Besucherverkehr geöffnet. Ein leistungsstarkes Dieselaggregat sorgt für die notwendige Stromversorgung."

Schnelle Normalität in Dresden, die auch den sächsischen Museen zugute kommen soll: Die Dresdner Kunstsammlungen erhöhen ihre Eintrittspreise um 50 Cent, um diese Mehreinnahmen den sächsischen Museen zu spenden.

Uta Baier

Frankfurter Allgemeine Zeitung
(27. 8., Seite 31)
Wir sind noch einmal davongekommen

Weihnachtliche Vorfreude: Vorläufige Schadensbilanz und erste Ausblicke in Sachsen

Mindestens 60 Millionen Euro wird es kosten, um die durch das Hochwasser entstandenen Schäden in sächsischen Kultureinrichtungen zu beheben. Das sagte gestern in Dresden der zuständige Minister für Wissenschaft und Kunst, Matthias Rößler. Allein in den Staatlichen Kunstsammlungen, die 20 000 Kunstwerke evakuierten, sei an den Bauten und der Technik ein Schaden von 20 Millionen Euro entstanden. Nach dem Albertinum werden auch die Rüstkammer, der Uhrensaal im Zwinger sowie die Sonderausstellung "Schönste Ansichten Sachsens" im Schloß wiedereröffnen und pro Eintrittskarte, wie alle Einrichtungen der Kunstsammlungen, 50 Cent zugunsten der kommunalen Museen aufschlagen. Die Berliner Mussen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz werden ab 1. September ihren Eintritt für Dresden spenden. Bis Weihnachten soll in Sachsen der Kulturbetrieb auf gewohnt hohem Niveau wieder laufen. 

Ob die Semperoper, die mit der Staatskapelle und dem Ensemble an anderen Orten gastrieren wird, dann wieder bespielbar ist, konnte Intendant Christoph Albrecht nur hoffen. Die Technik muss komplett ersetzt werden; allein der Einbau einer neuen Lichtanlage wird sechs Wochen dauern. Von 12 Aufführungen sind die Prospekte vernichtet, von vieren die Kostüme, das gesamte Schuhlager schwamm davon. Im Staatsschauspiel wurde die Ausstattung für das gesamte Repertoire zerstört. Trotz Schäden von zehn Millionen Euro hält Intendant Holm Freytag an allen geplanten Premieren fest - wenn nicht im eigenen Haus, dann in Hellerau oder im Schloßtheater. Von den Stadttheatern sin die in Meißen und Döbeln am stärksten betroffen. 

Während in Dresden kein Kunstwerk verlorenging, traf es in den kommunalen Museen rund hundert Objekte in drei Außendepots. "Ansonsten ist alles restaurierbar", sagte Thomas Schuler vom Chemnitzer Schloßbergmuseum: "Das kommt einem Wunder gleich". Vollbracht haben es die Mitarbeiter der Stadt- und Kreismuseen, die oft bis zur letzten Minute ausräumten, so etwa in Grimma, wo die Museumsleiterin Marita Peseneker dann von den Fluten eingeschlossen wurde und zwei Nächte im Haus ausharrte. Als das Wasser fiel, brachte sie die kostbarsten der 10 000 untergegangenen Bücher und Archivalien zum örtlichen Bäcker und Fleischer, die sie unter Umgehung von Lebensmittelvorschriften in ihren Kühlhäusern einfroren. Inzwischen übernahm das Leipziger Zentrum für Bestandserhaltung das Gefriergut. 

Weil sein Kollege vom Dresdner Stadtmuseum vollauf mit eigenen mit eigenen Schäden (1 Million Euro) zu tun hatte, übernahm Schuler für den Sächsischen Museumsbund die Koordination einer einzigartigen Selbsthilfeaktion. Unter dem Motto "Museen helfen Museen" wurde 23 Einrichtungen im Erzgebirge und im Elbtal Hilfe von Kollegen zuteil, deren Häuser verschont blieben. So halfen die Chemnitzer in Grimma, die Zittauer in Pirna, aus dem Schloßmuseum Hinterglauchau kamen Notstromaggregate und Hochdruckreiniger nach Meißen. Auch bei der Restaurierung wird man zusammenarbeiten. Gleichzeitig hat die Koordinierungsgruppe eine Internetseite (www.schlossbergmuseum.de/smb) erstellt, auf der die "Schadensbilder" der einzelnen Museen abgefragt werden können. 

SIEGFRIED STADLER

Pr 4: Neues Deutschland
(23. 8., Seite 4)
 Welche Hilfe für Museen?



Mechthild Kronenberg 
Die studierte Kunsthistorikerin, Jahrgang 1965, ist Geschäftsführerin des Deutschen Museumsbundes 

Sie haben jüngst das Augenmerk auch auf die vielem vom Hochwasser betroffenen kleineren Museen, Archive, Bibliotheken gelenkt. Wie groß ist dort die Not?

Riesengroß. Beispiel Grimma: Der Keller des Kreismuseums ist komplett geflutet worden, und auch in das Erdgeschoß, in dem sich die Dauerausstellung befindet, drangen die Wassermassen. Als die Leiterin des Museums von der bevorstehenden Hochwasserwelle gehört hatte, ist sie sofort ins Museum gegangen und hat versucht, alle beweglichen Objekte ein Geschoss höher zu tragen. Dennoch gelang es nicht, zwei gotische Holzfiguren vor einem Wasserschaden zu bewahren. Die beiden Objekte waren erst vor kurzem aufwändig restauriert worden. Man hat sie jetzt sofort in die gleiche Restaurierungswerkstatt gebracht, damit der Schaden nicht noch größer wird. Auch Bibliothek und Archiv des Museums sind in den Fluten "untergegangen". Ebenso mitsamt Exponaten die Ausstellung zur Vor- und Frühgeschichte im Kloster Nimschen, einer Außenstelle des Grimmaer Museums. 

Faustkeile und Keramikscherben sind relativ widerstandsfähig, aber wie können wasserdurchtränkte Folianten, Bücher, Urkunden gerettet werden?

Ein großer Teil der Bibliothek von Grimma wurde sogleich nach Leipzig ins Zentrum für Bestandserhalt gebracht und dort eingefroren. 

Was ist darunter zu verstehen?

Die nassen Akten oder Bücher sollten in eine Strechfolie eingeschlagen werden, dann werden sie eingefroren. Durch ein Gefriertrocknungsverfahren kann dem Papier dann die Feuchtigkeit wieder entzogen werden. Danach sind weitere Maßnahmen möglich. Leider ist bei den hohen Temperaturen das Antrocknen kaum zu verhindern. Dadurch kann sich jedoch innerhalb von ein, zwei Tagen Schimmel bilden. Und der ist nicht nur fürs Objekt gefährlich, sondern auch für den Menschen. 

Welche Hilfe wäre jetzt für die betroffenen kulturellen Häuser am wichtigsten?

Jede Art der finanziellen Hilfe, aber auch Sachspenden: Büromöbel, Computer, Regale, Stellwände, Vitrinen etc. Wir müssen davon ausgehen, dass die Träger der Kultureinrichtungen gerade in kleinen Städten und Gemeinden derzeit noch ganz andere Sorgen haben als die freiwillige Kulturleistung. Deshalb ist Hilfe von außen besonders wichtig. Der Deutsche Museumsbund hat einen Aufruf gestartet. Wir wirken zusammen mit den Museumsverbänden in den Ländern, die auch Kontaktbörsen eingerichtet haben. 

Wie konkret ist die Hilfe schon?

Wir bekamen viele Anrufe: Museen möchten einer betroffenen Einrichtung in vergleichbarer Größe unmittelbar eine finanzielle Zuwendung zukommen lassen. Viele Institutionen suchen die direkte Partnerschaft. 

Können Sie Beispiele nennen?

Das Industriemuseum in Chemnitz kümmert sich um das Fahrzeugmuseum in Klaffenbach, das Grassi-Museum in Leipzig um das Kunstgewerbemuseum in Schloss Pilnitz, das Schloßbergmuseum in Chemnitz um die Rüstkammer in Dresden und die Stadtmuseen Bautzen und Hoyerswerda um das Heimatmuseum in Bad Schandau. 

Wann öffnen die Museen wieder?

Das ist schwer einzuschätzen. Museen, Bibliotheken und Archive sind aber wichtiger Bestandteil unserer kulturellen Identität. Daher dürfen sie jetzt nicht vergessen werden. Dresden hat mit der Eröffnung des Albertinums einen Anfang gemacht. Sicher wird es Initiativen dieser Art auch in kleineren Regionen geben Fragen: Karlen Vesper 


Kontakt: Deutscher Museumsbund, In der Halde 1, 

14195 Berlin, Tel.: 030/84109517; Fax: 030/ 84109519 

Pr 3: Freie Presse
(22. 8., Seite A10)
Verlässliche Partner nach der Flut

Museen helfen Museen - Sächsischer Museumsbund unterstützt vom Hochwasser betroffene Einrichtungen 

Von Jürgen Schwarz 

Chemnitz

Seit Dienstag kann mit dem Albertinum das erste der berühmten Dresdner Museen wieder besucht werden. Und siehe da, als sich die Türen öffneten, standen schon die ersten Besucher davor. Von der Wiedereröffnung ist manch anderes Haus noch weit entfernt. Da geht es wie in so vielen Haushalten oder Betrieben erst einmal ums reine Überleben. 

Als die Mulde durch Grimma tobte, drang das Wasser auch ins dortige Kreismuseum ein. erst zehn Zentimeter unter der Decke des ersten Stockwerkes machte sie Halt. Und das war noch ein Glücksumstand, denn dadurch kann das Haus noch gerettet werden. In der Stunde der Not bekam Martina Pesenecker, die Leiterin der Einrichtung, Hilfe aus Chemnitz. Ein Mitarbeiter des Schloßbergmuseums fuhr am Freitag hin. Und zurückgekehrt meinte er, es gehe um jeden Tag. Das war der Moment, da Thomas Schuler, Direktor des Schloßbergmuseums und Vorstandsmitglied des Sächsischen Museumsbundes, die Idee hatte, die Hilfsaktion auf breiter Basis zu organisieren und den schwer betroffenen Museen solche an die Seite zu stellen, die nicht vom Hochwasser betroffen sind. So wurden das Schloßbergmuseum und die Einrichtungen in Hainichen und Wurzen Partner der Grimmaer, halfen an Ort und Stelle, wertvolles Kulturgut zu bergen und zu sichern. In Grimma beispielsweise die wertvolle Bibliothek mit dem alten Archiv der Fürstenschule, die zu großen Teilen im Schlamm versunken war. Sie wurde zunächst zum Schockfrosten nach Leipzig gebracht um sie so retten zu können. Einige andere die "nur" Wasser abbekommen hatten, kamen nach Chemnitz. "Da werden wir mit dem Stadtarchiv eine Lösung finden", ist Schuler optimistisch, der sich auch beeindruckt zeigt, wie Bürger in Grimma, darunter viele Gymnasiasten, ihrem Museum zu Hilfe kamen. "Das zeigt doch, wie sie damit verbunden sind und es brauchen. Aber wichtig war eben auch, dass Fachleute zur Stelle waren, aus meiner Einrichtung, oder vom Gellert-Museum Hainichen dessen Leiterin Angelika Fischer." So kann nun auch den zentnerschweren Truhen, die ins Schloßbergmuseum gebracht wurden, geholfen werden. "Das Problem ist nicht das Holz, sondern die eisernen Beschläge, die behandelt werden müssen", sagt Thomas Schuler. "Und wir haben hier einen Metallrestaurator. Je eher man anpackt, umso besser kann man den Schaden minimieren." 

Davon gehen auch die Mitarbeiter des Chemnitzer Industriemuseum aus, die Partner des Fahrzeugmuseums im Wasserschloß und der Weberei in Braunsdorf sind und dort helfen. Die Museen in Glauchau und Zwickau wiederum wurden Partner der Einrichtung in Meißen, die fürs Erste dringend ein Notstromaggregat brauchte und aus Glauchau erhielt. 

Besonders beschäftigen Thomas Schuler auch die Museen entlang des Elbtales. Da konnte noch keine Bestandsaufnahme gemacht werden. Mit dem Museum in Bad Schandau hat er noch nicht einmal Kontakt aufnehmen können. Aber sobald es etwas Neues gibt, ist es über das Internet zu erfahren. Dort steht schon heute, dass in unserem Regierungsbezirk neben der Weberei Braunsdorf mit dem Frohnauer Hammer, der Ölmühle Pockau, der Silberwäsche Antonsthal und dem Grünthaler Hammer, vor allem vier technische Denkmale schwer beschädigt hat. Sie leben vom Element Wasser, aber diesmal hat es ihnen so zugesetzt, dass sie dringend auf Hilfe angewiesen sind. 

Service

Informationen über die Museen und über Hilfsmöglichkeiten im Internet unter www.schlossbergmuseum.de/smb

Pr 2: mdr.de
(20. 8.)
Vermutlich kaum Totalverluste

Sächsische Museen - "Partner nach der Flut" 

Noch keine Angaben aus dem Elbtal

Etwa 20 sächsische Museen sind vom Hochwasser geschädigt worden. Darüber informierte am Montag Thomas Schuler. Er ist Direktor des Chemnitzer Schlossbergmuseums und Vorstandsmitglied des Sächsisches  Museumsbundes.
Für das Elbtal sei noch keine Bilanz  möglich. Insgesamt gebe es den Umständen entsprechend nur wenige Schäden und vermutlich kaum Totalverluste. In den Museen von Dresden, Pirna und Meißen konnten die Exponate rechtzeitig in höher gelegene Stockwerke gebracht und damit größere Schäden vermieden werden.

Grimma und Klaffenbach besonders betroffen

In den besonders stark vom Hochwasser betroffenen Orten Aue, Bad Düben, Döbeln, Dohna, Eilenburg, Freital, Glashütte, Waldheim und Weesenstein gibt es dank der Lage der Museen keine Schäden. Schlimm sei dagegen die Lage in Grimma, sagte Schuler. Sowohl das Kreismuseum als auch dessen Außenstelle Kloster Nimbschen standen
unter Wasser. Damit sind das Archiv und die 10.000 Bände umfassende Bibliothek betroffen. In Chemnitz wurde das Fahrzeugmuseum im Wasserschloss Klaffenbach sowie die historische Weberei Braunsdorf  getroffen. 

Gegenseitige Hilfe der Museen

Der Sächsische Museumsbund hat eine Initiative "Partner nach der Flut" gestartet. Dabei unterstützen sich die Museen mit Restauratoren oder stellen einander Magazinflächen zur Verfügung. So hilft das Industriemuseum Chemnitz dem Fahrzeugmuseum Chemnitz-Klaffenbach, das Schlossbergmuseum Chemnitz dem Kreismuseum Grimma, während das Grassimuseum Leipzig dem Kunstgewerbemuseum Pillnitz zur Seite steht. 

20.08.2002 | 18:06

Pr 1: Dresdner + Chemnitzer Morgenpost
(20. 8., Seite 11)
Museen helfen Museen 

Grimma/Chemnitz 

Der Sächsische Museumsbund rief die Aktion "Museen helfen Museen" ins Leben. 
Koordinator Thomas Schuler, Direktor des Chemnitzer Schloßbergmuseums, organisiert seit Tagen Patenschaften: "Außerhalb von Dresden dürften an die 20 Museen von der Flut betroffen sein. Museumsmitarbeiter aus Chemnitz, Hainichen und Wurzen halfen am vergangenen Wochenende schon bei der Rettung der wertvollen Fachbibliothek des Kreismuseums Grimma." 
Die 10000 durchnässten und verschmutzten Bücher beginnen schon zu schimmeln. Museumsdirektor Schuler: "In Leipzig wurde ein Spezialraum eingerichtet, wo die Bände einer Gefriertrocknung unterzogen werden." 
Bis auf den Buchbestand hatte die Grimmaer Museumsleiterin in der Flutnacht mit letzter Kraft alle Exponate in die oberen Stockwerke geschleppt und damit gerettet. "Eine übermenschliche Leistung, die wir jetzt mit tatkräftiger Hilfe am besten würdigen können", so der Chemnitzer Museumschef Thomas Schuler. 

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